Wie kann ich Speditionskaufmann / -frau werden?

Die offizielle Berufsbezeichnung lautet seit 2004 Kauffrau oder Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung. Wie bei allen kaufmännischen Ausbildungsberufen absolvierst Du eine duale Ausbildung. Im Ausbildungsbetrieb übernimmst Du als angehende·r Speditionskauffrau / -mann Aufgaben, die Dich auch später im Beruf erwarten. Parallel paukst Du in der Berufsschule Theorie wie die internationalen Zollvorschriften und die Incoterms. Nach drei Jahren schließt Du die Ausbildung mit der IHK-Prüfung ab.

Welche Voraussetzungen sind für den Job als Speditionskaufmann / -frau wichtig?

Betriebe erwarten in der Regel mindestens die Mittlere Reife, wenn Du Dich um einen Ausbildungsplatz bewirbst. Mit dem Abitur sind Deine Erfolgschancen jedoch wesentlich höher. Da Du als Speditionskaufmann / -frau Tätigkeiten auf internationaler Ebene ausführst, ist unfallfreies Englisch eine wichtige Voraussetzung. Mathematik solltest Du ebenfalls draufhaben. Idealerweise hast Du auch schon ein Praktikum im Bereich Logistik absolviert. Einige weitere Pluspunkte, mit denen Du als Speditionskaufmann / -frau Deine Aufgaben problemlos bewältigst:

• Du bist ein echtes Organisationstalent
• Du prüfst alle Schriftstücke bis zum letzten Komma
• Du kannst mit spitzer Feder Budgets berechnen
• Du läufst unter Zeitdruck zur Hochform auf
• Bei Problemen kannst Du flexibel um die Ecke denken
• Schichtdienst ist Dir egal – dafür gibt es Kaffee

Während Du Waren um die Welt schickst, sind Geschäftsreisen für Dich eher die Ausnahme. Es kann höchstens mal vorkommen, dass Du beim Zoll oder in Warenlagern vorbeischauen musst.

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Speditionskaufmann / -frau: Aufgaben im Überblick

Die meiste Zeit wirst Du im Büro am Telefon und vor dem Computer verbringen. Einige typische Aufgaben für den Speditionskaufmann / die Speditionskauffrau:

• Bestellungen annehmen und Kunden beraten
• Preise für Fracht und Versand kalkulieren
• Rechtliche Regeln, Zoll- und Versicherungsbedingungen berücksichtigen
• Frachtpapiere ausstellen und an die richtigen Stellen weiterleiten
• Den Verlauf der Warenlieferung(en) überwachen
• Rechnungen kontrollieren und Mahnungen verschicken
• Neue Routen und Logistikkonzepte entwickeln

In manchen Fällen kommen für den Kaufmann oder die Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung Aufgaben im Bereich Informatik und Technik dazu. Du betreust z. B. die Einrichtung eines neuen Navi-Systems im eigenen Fuhrpark oder nutzt Logistiksoftware online, um herauszufinden, wie Du einen Frachtcontainer am schnellsten nach Mutsamudu bekommst.

Gibt es ein Studium zum / zur Speditionskaufmann / -frau?

Eigentlich handelt es sich um einen klassischen Ausbildungsberuf im kaufmännischen Bereich. Willst Du Dir jedoch langfristig bessere Karrierechancen und höhere Gehälter sichern, kommt auch ein vergleichbares Studium infrage, z. B. einer der folgenden Studiengänge:

Legst Du mehr Wert auf Praxis als auf Theorie, kommt das Duale Studium Logistics Management infrage, das mit dem Bachelor abschließt. Dabei kannst Du parallel zum Studium an der (Fach-)Hochschule bereits in einem Betrieb testen, wie gut Dein Organisationstalent wirklich ist.

Welche Einsatzbereiche erwarten mich als Speditionskaufmann / -frau?

Typischerweise arbeiten Speditionskaufleute für Unternehmen, die ständig größere Mengen Güter transportieren müssen, oder direkt für Speditionsfirmen. Das können klassische regionale Speditionen mit eigenem Lkw-Fuhrpark sein oder weltweit agierende Logistikbetriebe. Bei diesen wird es Dir häufiger passieren, dass Du mit einem Anruf in Deutschland ein Frachtflugzeug in Afrika in Bewegung setzt oder mit chinesischen Kollegen die schnellstmögliche Route ab Werk in Guangdong austüftelst.

Weiterhin kannst Du für eine Reihe ähnlicher Dienstleister als Speditionskauffrau oder Speditionskaufmann arbeiten:

Im Stellenmarkt von XING findest Du Jobangebote für Speditionskaufleute in ganz Deutschland und darüber hinaus. Wenn Du in Deiner Heimatregion bleiben möchtest, solltest Du regelmäßig auf die Websites der Spediteure vor Ort schauen und frühzeitig, z. B. mit einem Logistik-Praktikum, Kontakte knüpfen.

Welche Möglichkeiten gibt es für Quereinsteiger·innen?

Eine Fortbildung als Kaufmann / -frau für Speditions- und Logistikdienstleistung kommt vor allem für Quereinsteiger·innen aus ähnlichen Berufen infrage. Hast Du bereits in anderen kaufmännischen Berufen wie Einzel- oder Großhandelskaufmann / -frau Erfahrungen gesammelt, kannst Du Dir in einer mehrmonatigen Fortbildung wichtige Spezialkenntnisse aneignen.

Interessant ist der Quereinstieg auch für Berufstätige in anderen Bereichen der Logistik. Hast Du einige Jahre als Lkw-Fahrer·in „on the road“ verbracht und möchtest jetzt lieber einen festen Arbeitsplatz im Büro haben? Dann hast Du mit Fortbildungen und Umschulungen gute Karten. Dein Vorteil: Du kennst die andere Seite der Medaille schon und weißt, dass Du nichts Unmögliches von den Mitarbeitenden an der Frontlinie erwarten kannst.

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Was verdiene ich als Speditionskaufmann / -frau?

Das Gehalt während der Ausbildung ist eher mau. Im ersten Ausbildungsjahr verdienst Du etwa 600 bis 750 €, im letzten Jahr bis zu 1.000 €. Als Berufsanfänger·in kannst Du erstmal mit etwa 2.100 € brutto rechnen.

Wenn Du Fortbildungen absolvierst und als erfahrene·r Speditionskauffrau / -mann anspruchsvolle Aufgaben übernimmst, steigt Dein Gehalt auf bis zu 3.500 €. Außerdem hast Du die Möglichkeit, ein berufsbegleitendes Studium für Logistikmanagement zu absolvieren und so einen ordentlichen Sprung auf der Karriereleiter zu machen.